Kirstenbosch Botanical Garden – Entdecke einen der schönsten botanischen Gärten der Welt

Der Kirstenbosch National Botanical Garden gilt als einer der schönsten botanischen Gärten der Welt. Er liegt im Stadtteil Newlands von Kapstadt am Osthang des Tafelberges und ist mit 528 Hektar der größte von neun nationalen botanischen Gärten, die vom South African National Biodiversity Institute (SANBI) betrieben werden.

Der Beweggrund der Gründung war die Erhaltung der einzigartigen Artenvielfalt der Kapregion und dieser Grundsatz gilt auch noch heute. So finden sich im Kirstenbosch nur einheimische Pflanzen und es gibt spezielle Beete für die südafrikanischen Silberbaumgewächse (Proteaceae), die Heidekräuter (Erica), Palmfarne (Cycadeae) und die Restionaceae.

Darüber hinaus gibt es ein großes Sukkulentenbeet, Mathews Steingarten, ein Arboretum, eine Nutzpflanzenabteilung, ein Duftbeet und einen Blindenpfad. Auch wird mit dem „water-wise garden“ versucht, wassersparende Pflanzen für Gärten attraktiv zu machen.

Das Gewächshaus am Haupteingang zeigt Pflanzen der wichtigsten Vegetationsformen Südafrikas wie der Karoo, des Fynbos und der Savanne.

Durch und vom Botanischen Garten aus gibt es mehrere Wanderwege und in der Sommerzeit finden regelmäßig Konzerte unter freiem Himmel statt.

Sonnenuntergang im Kirstenbosch Botanical Garden
Sonnenuntergang im Kirstenbosch Botanical Garden
Sonnenuntergang im Kirstenbosch Botanical Garden
Sonnenuntergang im Kirstenbosch Botanical Garden
INHALT DIESES ARTIKELS

Das Wichtigste in Kürze

Beste Jahreszeit für einen Besuch im Kirstenbosch National Botanical Garden

In Kapstadt und Umgebung herrscht ein mediterranes Klima mit einem langen, heißen und trockenen Sommer in der Zeit von November bis März und einem kurzen, aber kühlen und regnerischen Winter von Juni bis August. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz und du kannst immer interessante Blumen und Pflanzen sehen. Gegen Ende des Winters bis in den Frühsommer hinein erlebst du die meisten Pflanzen in voller Blüte, und auch der Fynbos ist selten schöner.

Da Kirstenbosch und Newlands im Windschatten des höchsten Punktes des Tafelberges liegen, fallen hier die höchsten Niederschlagsmengen der Kaphalbinsel. Etwas mehr als die Hälfte davon fällt in den Wintermonaten, die durchschnittlich 14 Regentage aufweisen.

Im Frühling von September bis November erblüht der Garten

Im Frühling, der die farbenprächtigste Zeit des Jahres in Kirstenbosch ist, bedecken die Namaqualand-Gänseblümchen in allen Farben des Regenbogens und die Vygies weite Teile des Gartens. Auch viele der Fynbos-Pflanzen tragen zu dieser Zeit Blüten.

Da die heimischen Stachelschweine immer hungrig sind, werden viele der Blumenzwiebeln wie z.B. Moraea, Babiana, Sparaxis und Lachenalia im Gewächshaus des Kay Bergh Bulb House ausgestellt. Die Kapzwiebeln gibt es in einer erstaunlichen Vielfalt und schönsten Formen und Farben.

Im November beginnt der Sommer, und es wird heiß und trocken. Die Frühjahrsblüher sind verblüht und Sommerblüher werden gepflanzt. Die auffälligsten Pflanzen sind nun die gelben Rispen der Kap-Blutwurz und der schön blühende Waldglockenstrauch. Du solltest auch unbedingt Ausschau nach den wunderschön nickenden Köpfen der ungewöhnlichen Bergdahlie halten. Auch einige der Fynbos-Pflanzen, wie die Nadelkissen und das Heidekraut, blühen noch.

Auch die Baumkronen der Kapkastanien färben sich zu dieser Zeit rosa und sind mit großen Rispen von zarten Blüten bedeckt. Die Trauerbohne mit ihrem kupferfarbenen Neuaustrieb und den tiefroten Blüten ist ebenfalls ein beeindruckender Anblick. Ihre Blüten sind voller Nektar und ziehen viele Vögel an. Eine weitere Besonderheit dieser Jahreszeit sind die Pelargonien, die in verschiedenen Rot-, Violett-, Rosa- und Weißtönen erblühen.

Kirstenbosch im Frühling: Blühender Kapkastanien-Baum
Kirstenbosch im Frühling: Blühender Kapkastanien-Baum

Kirstenbosch National Botanical Garden von Dezember bis März entdecken

Während des Sommers am Kap sind die langen Tage sonnig und heiß, Regen gibt es praktisch keinen. In den Gebieten Südafrikas, wo es im Sommer regnet, erreichen die Pflanzen ihre volle Blütenpracht im Hoch- bis Spätsommer. In Kirstenbosch kannst du einige der blühenden Mittsommerpflanzen sehen. Der Star dieser Zeit sind die Agapanthus. Mit blauen und weißen Blüten, klein und groß, findet man sie überall.

Im Januar begrüßt dich ein prächtiges, violettes Blätterdach des Umzimbeet, wenn du den Botanischen Garten über das Centre for Home Gardening betrittst. Während dieser heißen Zeit sind die kühleren und schattigen Bereiche von Kirstenbosch, wie die Camphor Avenue und die Dell, besonders einladend.

Im Februar findest du hier die spektakuläre, leuchtend orange Feuerball-Lilie und die Kap-Primel mit ihren trompetenförmigen Blüten in Lila-, Blau- und Weißtönen. Im März geht der Sommer langsam zu Ende, und auch wenn es immer noch warm und sonnig ist, so werden die Tage doch kürzer und kühler. Der Herbst kündigt sich mit der Blüte der rosa Trompeten der Märzlilie an, und die leuchtend orangen und weißen Blüten des Löwenohrs stehen in voller Blüte.

Auch sehr sehenswert zu dieser Zeit sind der orange/rote Stolz von de Kaap (eine Orchideen-Art) und die blauen Blüten einer ungewöhnlichen holzigen Schwertlilie aus dem Fynbos.

Kirstenbosch im Sommer: Blühende Feuerball-Lilie
Kirstenbosch im Sommer: Blühende Feuerball-Lilie

Das gibt es im April und Mai zu erleben

Im Herbst, also im April und Mai, ist das Wetter kühl und wechselhaft, und die ersten Winterstürme bringen den willkommenen Regen. Während dieser Jahreszeit erblühen die blauen, violetten, rosafarbenen und weißen Spornblumen sowie verschiedene Nerine im botanischen Garten.

Im April kannst du im Kay Bergh Bulb House die begehrte Zwiebel der goldbestäubten roten Nerine, auch Geurnsey-Lilie genannt, bewundern. Der Herbst ist auch eine gute Zeit, um im Wintergarten die zarten Steinpflanzen zu entdecken.

Auch der Fynbos erwacht nach den trockenen Sommermonaten wieder zum Leben. Es ist ein guter Zeitpunkt, um die Nadelkissen zu sehen, die den Protea-Garten in ein leuchtend orangenes, gelbes und rotes Meer verwandeln.

Kirstenbosch im Herbst: Blühende Nadelkissen protea Bush
Kirstenbosch im Herbst: Blühende Nadelkissen protea Bush

Der Winter von Juni bis August ist am wenigsten spannend

Die südafrikanischen Wintermonate von Juni bis August sind die uninteressantesten Monate für einen Besuch im Kirstenbosch National Botanical Garden. Zumindest wenn es danach geht, Blumen und Pflanzen der Saison zu entdecken. Lohnen tut es sich aber trotzdem, denn den überwiegenden Teil der Pflanzen kannst du das gesamte Jahr entdecken.

Im Wintergarten des Botanischen Gartens lohnt sich ein Besuch, um die zarten Steinpflanzen zu bewundern, während im Protea-Garten die Nadelkissen für ein farbenfrohes Schauspiel sorgen. Auch die Trauerbohne und andere Bäume wie die Kapkastanien beeindrucken mit ihren Blüten und dem Neuaustrieb.

Am Ende des Winters, im August, liegt der Frühling in der Luft, und die ersten Blüten erwachen. Beispielsweise viele der Gänseblümchen im Namaqualand. Da Kirstenbosch im Winter durchschnittlich 14 Regentage zählt, beginnt zu dieser Zeit auch die Wiederbelebung des Fynbos nach der Sommerdürre.

Kirstenbosch im Winter: Fynbos beginnt zu bluüen
Kirstenbosch im Winter: Fynbos beginnt zu bluüen

Wandern durch den botanischen Garten

Kirstenbosch umfasst 528 Hektar. Davon werden aber nur 36 Hektar bewirtschaftet. Der Rest ist geschütztes Gebiet und besteht aus natürlichem Wald und Fynbos. Du kannst Kirstenbosch über fünf verschiedene Wanderwege mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad und Strecke entdecken. Die Wege sind entweder geteerte Fußwege oder Schotterstraßen und allesamt ausgeschildert.

Für alle, die nicht viel Zeit haben oder nicht überdurchschnittlich fit sind, eignen sich der Braille-Trail und der Boekenhout-Trail optimal. Es sind gemütliche Waldspaziergänge ohne große Herausforderungen. Relativ kurz ist auch der Stinkwood-Trail. Bei dieser Wanderung kannst du den ältesten Teil des Waldes mit einigen der größten Bäume erkunden.

Wenn du mehr Zeit mitbringst und ein geübter Wanderer bist, dann kannst du auch den Yellowwood-Trail oder den Silvertree-Trail gehen. Beide Trails sind lang und führen dich um das Anwesen herum bis zum Wasserfall. Die Trails führen durch den Wald als auch durch den Fynbos.

Von Kirstenbosch auf den Tafelberg wandern

Wenn dir die reine Aussicht auf den Tafelberg nicht genügt, so kannst du von Kirstenbosch aus auch den Tafelberg besteigen. Der Weg durch den „Skeleton Gorge“ ist einer der bekanntesten Wanderwege zum Tafelberg hinauf. Er ist sehr anspruchsvoll und du solltest mindestens 4-5 Stunden für den Aufstieg einplanen. Auf dem steilen Anstieg gibt es viele Passagen, bei denen du klettern musst. Packe dir genügend zu Trinken ein und schaue dir die Wettervorhersage gut an. Bei schlechtem oder sehr windigem Wetter wird von der Wanderung abgeraten. Wenn der Wind zu stark ist, stellt das Cable Car außerdem seinen Betrieb ein und du musst auch den Abstieg zu Fuß meistern.

Wir raten davon ab, in und um Kapstadt alleine oder in einer sehr kleinen Gruppe zu wandern, da es immer mal wieder zu Überfällen kommt und Wanderer ausgeraubt werden.

Blick vom Kirstenbosch Botanical Garden auf Tafelberg
Blick vom Kirstenbosch Botanical Garden auf den Tafelberg

Tree Canopy Walk

Wer nicht gleich bis auf den Tafelberg möchte, aber dennoch „hoch hinaus“, der ist auf dem Tree Canopy Walkway genau richtig. Der 130 Meter lange und schmale Canopy Walk führt dich in 12 Metern Höhe durch die Baumkronen.

Die Brücke wurde 2013 zur Feier des 100-jährigen Bestehens von Kirstenbosch gebaut. Die gebogene Brücke besteht aus Holz und Stahl und führt dich vom Waldboden aus in, durch und über die Bäume des Arboretums. Der Canopy Walk erinnert in seiner Form an eine Schlange. Daher auch der inoffizielle Name „The Boomslang“.

Es gibt einige breitere Aussichtspunkte. Von diesen hast du einen spektakulären Panoramablick auf die umliegenden Berge, den Botanischen Garten und die Cape Flats.

In Kirstenbosch durch die Baumkronen spazieren
In Kirstenbosch durch die Baumkronen spazieren

Wildlife und Vegetation im Kirstenbosch National Botanical Garden

Von den 528 Hektar sind im Kirstenbosch Botanical Garden aber lediglich 36 Hektar kultiviert. Der Rest ist ein Naturschutzgebiet, in dem natürlicher Wald, Fynbos und eine Vielzahl von einheimischen Vögeln, Tieren und Reptilien vorkommen. Du kannst dieses Gebiet auf vielen verschiedenen Spazier- und Wanderwegen erkunden.

Kirstenbosch ist Teil des Schutzgebietes Cape Floristic Region, ebenso wie der angrenzende Tafelberg-Nationalpark. Die Region wurde 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Zwei kleinere Reservate Edith Stevens Wetland Park in den Cape Flats und das Tinie Versfeld Wild Flower Reserve bei Darling werden von Kirstenbosch verwaltet.

Tierwelt rund um Kirstenbosch

Bei deinem Besuch in Kirstenbosch hast du die Chance unzählige, Vögel zu sehen, denn es gibt über 125 verschiedene Arten. Vielleicht entdeckst du den Sugarbird mit seinem langen Schwanz oder einen farbenfrohen Sunbird. Auch zu sehen ist der African Dusky Flycatcher, dessen Name schon auf sein auffälligstes Merkmal hinweist: Er fängt Insekten im Flug. Mit etwas Glück entdeckst du aber auch einen Steppenbussard oder einen Fleckenuhu.

Die in und um Kirstenbosch lebenden Tiere entdeckt man leider eher selten, da viele von ihnen nachtaktiv oder in der Dämmerung aktiv sind. Dazu gehören der Kap-Greisbock, der Karakal, der Kapfuchs und das Kapstachelschwein. Mehr Glück hast du dann vielleicht mit den Grauhörnchen, den gestreiften Mäusen oder den kleinen grauen Mungos.

In Kirstenbosch und Umgebung gibt es eine reiche Insektenwelt und insbesondere im Sommer gibt es unzählige Schmetterlinge. Der außergewöhnlichste Schmetterling ist die „Tafelbergschönheit“ (Aeropetes tulbaghia), der insbesondere von roten Blüten angezogen wird. Hier bestäubt er gerne die rote Disa und die rote Crassula.

Selten, aber nicht auszuschließen ist auch, dass du eine der hier heimischen Schlangen entdeckst. Die Maulwurfsnatter, die Boomslang, die Kap-Kobra und die Puffotter leben hier. Da bis auf die Maulwurfnatter alle giftig sind, solltest du aber besser Abstand halten 😊

Nahaufnahme eines Sunbird
Nahaufnahme eines Sunbird
Sugarbird im Kirstenbosch Botanical Garden
Sugarbird im Kirstenbosch Botanical Garden
Sugarbird im Kirstenbosch Botanical Garden
Sugarbird im Kirstenbosch Botanical Garden

Auch viele Wassertiere leben hier

Auch wenn die Wassermanguste und der Kapotter nicht nachtaktiv sind und rund um die Bäche leben, bekommt man sie leider nur sehr selten zu Gesicht.

Darüber hinaus findest du in Kirstenbosch auch Amphibien. Den Zwitscherfrosch kannst du vielleicht nicht sehen, aber auf dem Braille Trail kannst du ihn „zwitschern“ hören. Beim Kap-Flussfrosch könntest du mehr Glück haben, dieser wird immer mal wieder in oder an den Bächen gesichtet. Und sogar der vom Aussterben bedrohte Tafelberg-Geistfrosch kommt in Kirstenbosch vor.

An den unteren Hängen und im Garten kannst du mit etwas Glück eine Winkelschildkröte und in den Teichen und Bächen eine Sumpfschildkröte entdecken. Auch Eidechsen, wie zum Beispiel die Kap-Klippeneidechse nennen Kirstenbosch ihr Zuhause.

Anfahrt nach Kirstenbosch

Mit dem Auto ist Kirstenbosch sehr leicht zu erreichen, denn es ist auf allen Hauptstraßen gut ausgeschildert. Es ist ca. 13 km vom Zentrum entfernt und gut an die M3 Richtung Muizenberg angebunden. Von der Victoria & Alfred Waterfront brauchst du ungefähr 20 Minuten, von Camps Bay und Sea Point rund fünf Minuten länger. Kostenlose Parkplätze findest du an den Gates 1, 2 und 3.

Aber auch mit dem Bus kannst du bequem und sicher zum Kirstenbosch Botanical Garden fahren. Hier hält nämlich die blaue Linie der beliebten City Sightseeing Hop-On Hop-Off Busse. Auch öffentliche Busse fahren nach Kirstenbosch, wir empfehlen aber, in Kapstadt und Südafrika auf die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu verzichten. Die Haltestelle für den Hop-On Hop-Off Bus findest du am Besucherzentrum (Tor 1) auf dem Parkplatz links neben dem Eingang. Welchen Bus du nehmen musst und wann er fährt kannst du online erfahren und auch direkt ein Ticket kaufen.

Eingang zum Kirstenbosch Botanical Garden
Eingang zum Kirstenbosch Botanical Garden

Preise, Öffnungszeiten und geführte Touren

Kirstenbosch ist im südafrikanischen Sommer (September – März) täglich von 08.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Im Winter (April-August) von 08.00 bis 18.00 Uhr.

Der Wintergarten ist täglich von 08.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Als Nicht-Südafrikaner zahlst du 230 ZAR (ca. 12 Euro) Eintritt.

Kinder zwischen 6 und 17 Jahren zahlen nur 40 ZAR (ca. 2 Euro) und Kinder unter 6 Jahren haben den Eintritt frei.

Wenn du Kirstenbosch nicht auf eigene Faust erkunden und etwas mehr über die südafrikanische Flora erfahren möchtest, kannst du auch an einer Führung teilnehmen. Die Touren starten immer montags bis freitags um 10.00 Uhr, 11.00 Uhr und 14.00 Uhr am Besucherzentrum (Tor 1). Am Wochenende und an Feiertagen finden keine Führungen statt. Die Führungen sind kostenlos und dauern ca. 90 Minuten. In 90 Minuten ist natürlich nicht der ganze Garten zu entdecken, aber die Guides zeigen dir die Highlights der Saison, die verschiedenen Bereiche von Kirstenbosch und einige seiner Besonderheiten.

Blick von Kirstenbosch über Kapstadt
Blick von Kirstenbosch über Kapstadt

Do´s and Dont´s im Kirstenbosch Botanical Garden

Kirstenbosch lädt einfach dazu ein, sich ein schönes Plätzchen zu suchen und ein Picknick zu machen. Das kannst du gerne machen, aber nur klassisch auf einer Decke. Das Mitbringen von Campingstühlen oder -tischen und ähnlichem ist nämlich nicht erlaubt. Grillen leider verständlicherweise auch nicht. Picknickkörbe, Snacks und Getränke kannst du im Kirstenbosch Tea Room und im Moyo Restaurant bekommen.

Am besten bringst du dir gleich einen Müllbeutel mit, denn der Kirstenbosch National Botanical Garden ist ein „No bins Garden“. Das bedeutet, dass du in den meisten Teilen des Gartens vergeblich einen Mülleimer suchen wirst. Die Besucher sollen ihren Müll wieder mitnehmen und verantwortungsvoll entsorgen. Der Hintergrund dafür ist, dass dadurch keine Aasfresser wie zum Beispiel Ratten angezogen werden und der Garten sauberer bleibt.

Falls du deinen Hund mit nach Südafrika nimmst, kannst du den Botanischen Garten nicht in vollen Zügen genießen. Hunde sind in Kirstenbosch nämlich nur eingeschränkt erlaubt. Wenn du deinen Vierbeiner mitbringen möchtest, kannst du mit ihm über das Rycroft-Tor (Tor 3) das Gelände betreten. Von da aus kannst du mit ihm (immer auf den Wegen und an der Leine) durch den Saatgutgarten bzw. die Hochbeete bis zum 300 Meter langen Höhenweg spazieren. Wo genau du mit deinem Hund wandern kannst und wo die Sperrzonen sind, findest du in einer extra Hundekarte.

Geschichte des botanischen Gartens

Der Botanische Garten wurde am 1. Juli 1913 gegründet, doch seine Entstehung geht viel weiter zurück. Schon um 1660, zu Zeiten Jan van Riebeecks, wurden hier wilde Mandelbäume und Brombeerhecken gepflanzt. Der Gedanke dabei war jedoch nicht einen botanischen Garten anzulegen, sondern eine Landwehr gegen die indigenen Landnutzer zu schaffen. Es gab nämlich vermehrt Konflikte zwischen den einheimischen KhoiKhoi und den holländischen Siedlern wegen der Viehweiden, deren Nutzung beide Parteien für sich beanspruchten.

1895 erwarb der Bergwerks-Magnat und Premierminister der Kapprovinz Cecil Rhodes das Land, um es vor einer Besiedlung zu bewahren. Als Cecil Rhodes starb, ging das Land an den Staat.

Der erste Direktor von Kirstenbosch war Harald Pearson, dessen Grab sich sogar auf dem Gelände befindet. Der erste Kurator war Joseph William Mathews aus Chesire. Er war von 1913-1936 eingesetzt und nach ihm wurde der Steingartenbereich benannt. Der Steingarten wurde aus regional vorkommendem Sandstein errichtet. Des Weiteren gilt Mathews als Begründer der südafrikanischen Blumenzucht, bei der er sich auf die einheimische Flora konzentrierte.

Über die Herkunft des Namens „Kirstenbosch“ herrscht Uneinigkeit. Die einen Stimmen meinen, dass der Name auf einen ehemaligen Landwirt namens Jan Frederik Kirsten zurückgeht, dessen Farm Veldhuisen sich am heutigen Standort des Kirstenbosch National Botanic Gardens befand. Harald Pearson, der erste Direktor, war jedoch der Meinung, dass es sich um eine nachträgliche Abwandlung von „Kersenbosch“ handelt und Kersen steht für „Kirschen“.

Kirstenbosch Botanical Garden
Kirstenbosch Botanical Garden

Unsere Empfehlung

Der Kirstenbosch National Botanical Garden ist ein wunderschöner Botanischer Garten und eine grüne Oase mitten in der Stadt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Ob ein ein- bis zweistündiger gemütlicher Spaziergang mit einem entspannten Picknick oder ausgedehnte Wanderungen, vielleicht sogar bis zum Tafelberg, kannst du nach Herzenslust entscheiden. Falls du Kirstenbosch während des südafrikanischen Sommers besuchst, solltest du dich vorab über Open-Air-Konzerte informieren. Vielleicht ist während deines Aufenthalts ein spannendes Event, das du direkt mit einem Besuch des Botanischen Gartens verbinden kannst.

Wenn du mit Kindern reist und diese einen Botanischen Garten nicht so spannend finden wie du, drücke ihnen die Karte vom Park in die Hand und lasse sie dich durch den Garten navigieren. Dann ist auf einmal auch ein Botanischer Garten ein Abenteuer.

Nach oben scrollen