Entdecke das Kap der Guten Hoffnung
Das Kap der Guten Hoffnung ist kein gewöhnlicher Punkt auf der Landkarte, es ist eine Ikone der Seefahrt und heute ein Sehnsuchtsort für Reisende aus aller Welt. Ein Ort, der schon seit Jahrhunderten Abenteurer und Entdecker in seinen Bann zieht. Hier, am südwestlichsten Zipfel Afrikas, erwartet dich eine Landschaft von atemberaubender Schönheit. Die Klippen ragen steil aus dem Meer, dazwischen immer mal wieder ein feinsandiger Strand, rundherum entweder weite grüne Landschaft oder der endlos erscheinende Atlantische Ozean.
Erfahre in diesem Artikel alles Wichtige für deinen Ausflug. So wird dein Trip zum Kap der Guten Hoffnung bestimmt eines der absoluten Highlights während deines Aufenthalts in Kapstadt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Kap der Guten Hoffnung ist ein absolutes Highlight rund um Kapstadt.
- Besonders sehenswert ist das Kap selbst, aber auch der nahegelegene Cape Point mit dem Leuchtturm.
- Verschiedene Trails laden am Cape of Good Hope auch zum Wandern ein.
- Nimm dir einen Tag lang Zeit und Besuche ganz entspannt die gesamte Halbinsel.
Highlights rund um das Kap der Guten Hoffnung
Das Kap der Guten Hoffnung ist Teil des Cape of Good Hope Nature Reserve, einem rund 8.000 Hektar großen Nationalpark auf der Kap-Halbinsel. Das Kap selbst ist der südlichste Zipfel der Halbinsel. Viele Urlauber kommen für ein Foto hierher, dazu laden die „Cape of good hope“-Schilder geradezu ein. Entsprechend voll ist es dort und ein kurzes Schlangestehen musst du in Kauf nehmen, wenn du auch ein Selfie möchtest.
In der unmittelbaren Umgebung des Kaps der Guten Hoffnung bekommst du aber noch weit mehr als nur ein schönes Fotomotiv geboten. Egal ob Wanderer, Tierfreund oder Geschichtsliebhaber, das Kap und seine Umgebung halten für jedermann unvergessliche Erlebnisse bereit.
Strände
In der Nähe des Kaps gibt es einige Strände und Aussichtspunkte, die einen Besuch wert sind. Besonders beliebt ist der Diaz Beach, der sich in einer geschützten Bucht am Fuße der steilen Klippen in unmittelbarer Nähe des Kaps befindet. Der abgeschiedene Strand ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber. Wer den Abstieg zum Diaz Beach auf sich nimmt, wird mit einer spektakulären Kulisse aus unberührtem Strand und tosenden Wellen an einem geschichtsträchtigen Ort belohnt.
Einige Kilometer nördlich des Kaps ist der Buffels Bay Beach gelegen. Von hier hast du einen tollen Blick über die False Bay bis zum Cape Point. Der Strand ist ein wirklich toller Ort für eine Pause inmitten der eindrucksvollen Landschaft des Nationalparks.
Maclear Beach ist ein weiterer Strand, der ebenfalls nicht weit vom Kap der Guten Hoffnung entfernt gelegen ist. Es ist ein abgeschiedener Strand, der nicht direkt mit dem Auto erreichbar ist. Du musst also ein paar Meter laufen, um dorthin zu gelangen. Dementsprechend ist dort auch sehr wenig los. Unseres Erachtens ist dies der unspektakulärste der drei Strände, von daher raten wir dir eher dazu, die anderen beiden anzusteuern.
An allen drei Stränden raten wir dringend davon ab schwimmen zu gehen. Die Strömungen sind sehr stark und machen die Abkühlung zu einem gefährlichen Unterfangen. Bleib daher bitte im wirklich flachen Wasser.
Flying Dutchman am Cape Point
Ein besonderes Highlight am Kap der Guten Hoffnung ist die Fahrt mit der Flying Dutchman Funicular, einer Seilbahn, die Besucher zum Leuchtturm am Cape Point bringt. Die Fahrt ist nicht nur eine bequeme Möglichkeit, den steilen Anstieg zum Leuchtturm zu vermeiden, sondern bietet auch einen wunderbaren Ausblick auf die Küstenlandschaft und das tiefblaue Meer. Oben am Leuchtturm angekommen, erwartet dich ein atemberaubenderer Panoramablick, der den Eindruck erweckt, am Ende der Welt zu stehen. Der Leuchtturm ist außerdem ein weiteres tolles Fotomotiv 😊
Die Seilbahn ist übrigens nach der berühmten Legende des Geisterschiffs „Flying Dutchman“ benannt, das dazu verdammt sei, für immer die Ozeane um das Kap herum zu durchqueren. Diese Legende wurde von Seeleuten des 17. Jahrhunderts erzählt.
Whale Watching am Kap
Das Kap der Guten Hoffnung ist auch ein toller Ort für Whale Watching. Jedes Jahr, ungefähr von Juni bis November, zieht es vor allem südliche Glattwale an die südafrikanische Küste, um dort zu kalben. Die Kap-Region bietet einige spektakuläre Aussichtspunkte, um die majestätischen Meerestiere zu beobachten.
Von den Klippen des Kaps oder den Stränden aus können Besucher die riesigen Wale sehen, wie sie in den Wellen spielen, ihre Flossen auf das Wasser schlagen oder zu gewaltigen Sprüngen ansetzen. Das sind wirklich unvergessliche Begegnungen. Besonders spektakulär ist es, Wale mit Jungtieren zu beobachten.
Neben Walen sind mit etwas Glück aber noch weitere Tiere in den Gewässern vor dem Kap zu sehen. Dazu zählen vor allem Delfine, Robben und manchmal sogar Haie.
Wandern an Afrikas südwestlicher Spitze
Das Kap der Guten Hoffnung ist auch ein hervorragendes Ziel für Wanderer. Es gibt mehrere gut markierte Wanderwege, die durch die wunderschöne Landschaft führen und verschiedene Schwierigkeitsgrade abdecken. Die Wanderungen bieten spektakuläre Ausblicke auf die zerklüftete Küstenlinie, das offene Meer und die reiche Tierwelt des Table Mountain Nationalparks, zu dem das Kap gehört.
Der beliebteste Trail ist die Strecke zwischen dem Kap der Guten Hoffnung und Cape Point. Hier läufst du entlang der Klippen und am Diaz Beach vorbei. Eigentlich die ganze Zeit über kannst du die wunderbare Landschaft und das tolle Panorama genießen. Für die rund 2 Kilometer lange Strecke benötigst du circa 30 bis 45 Minuten. Einfache Strecke wohlgemerkt. Der Weg vom Kap zum Leuchtturm führt stramm bergauf und ist somit die anstrengendere Richtung. Wir empfehlen dir, diese als erstes in Angriff zu nehmen und für den Rückweg das einfachere Bergabstück vorzusehen.
Am Cape Point starten noch weitere Wanderwege, zum Beispiel Kanonkop Cape Point Trail mit rund 11 Kilometern Länge oder der Gifkommetjie Trail mit ebenfalls ca. 11 Kilometern.
Du hast sogar die Möglichkeit, rund um das Kap auf eine zweitägige Wanderung zu gehen. Der Cape of Good Hope Trail startet am Eingangsgate und ist 33,8 Kilometer lang. Der Weg führt entlang einsamer Strände und durch üppige Fynbos-Vegetation. Übernachtet wird in Cottages mit jeweils sechs Schlafplätzen. Wir haben diese Wanderung zwar noch nicht selbst gemacht, eine Nacht ganz nah am Kap ist aber bestimmt eine unvergessliche Erfahrung.
Flora und Fauna am Kap der Guten Hoffnung
Das Kap der Guten Hoffnung ist ein Ort, an dem sich die Natur in ihrer schönsten Form zeigt. Die üppige Fynbos-Vegetation und die vielfältige Tierwelt machen den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis. Hier verschmelzen die einzigartige Pflanzen- und die reiche Tierwelt zu einem ganz besonderen Ökosystem.
Flora
Die Vegetation rund um das Kap ist von Fynbos geprägt, einer einzigartigen Pflanzengemeinschaft, die hauptsächlich aus Hartlaubgewächsen, Heidekräutern, Gräsern und blühenden Sträuchern besteht. Fynbos ist besonders bekannt für seine enorme Vielfalt. Für die Kap-Region bedeutet dies, dass hier über 9.000 Fynbosarten sind hier zu finden, wovon etwa 70 % endemisch sind. Besonders markant und beliebt ist die Königsprotea, das südafrikanische Nationalsymbol, die mit ihren auffälligen Blüten den Landschaften bunte Akzente verleiht.
Andere häufig vorkommende Pflanzen sind Heidekrautgewächse, Silberbäume und Erikas. Aufgrund der kargen Böden und des rauen Klimas sind die Pflanzen perfekt an die Bedingungen angepasst. Sie sind oft kleinwüchsig, widerstandsfähig und besitzen eine hohe Toleranz gegenüber Wind und salziger Luft.
Fauna
Die Tierwelt am Kap ist nicht weniger faszinierend. Zu den prominentesten Bewohnern zählen Paviane, die in der Region oft zu sehen sind. Die Tiere haben sich an die Nähe zum Menschen gewöhnt, weshalb sie häufig in der Nähe von Parkplätzen gesehen werden. Die Affen sind aber mit Vorsicht zu genießen, da sie auf der Suche nach Nahrung auch vor Rucksäcken oder Handtaschen nicht halt machen.
Außerdem gibt es am Kap eine Vielzahl von Antilopenarten, wie zum Beispiel die Eland-Antilope, die in den offenen Graslandschaften leben. Auch Strauße sind in dieser Gegend häufig anzutreffen, die sich in der Küstenumgebung besonders wohlfühlen. Auch Zebras leben in der Gegend, werden aber nur äußerst selten gesichtet.
Auch die Gewässer rund um Afrikas südwestliche Spitze sind reich an Lebewesen. Zur richtigen Jahreszeit lassen sich Wale, vor allem südliche Glattwale, und Delfine oft von den Klippen aus beobachten. Selbiges gilt für Robben, die auf den Felsen faulenzen oder im Wasser jagen. Mit Glück lassen sich in Küstennähe auch Haie blicken, darunter der mächtige Weiße Hai.
Ein besonderes Highlight für Vogelbeobachter ist die große Vielfalt an See- und Küstenvögeln, die das Kap ihr Zuhause nennen. Mehr als 150 Arten leben hier, darunter der Kap-Kormoran oder Schwarzrücken-Möwen. Pinguine findest du am Kap selbst nicht, sie leben einige Kilometer weiter nördlich am Boulders Beach.
Beste Reisezeit für das Cape of Good Hope
Die beste Reisezeit für einen Ausflug an das Kap ist in den trockenen Frühlings- und Sommermonaten ungefähr von September bis März. Im Frühling ist es mit ungefähr 15 bis 25 °C angenehm mild und die Natur erwacht schlagartig zum Leben. Besonders die Fynbos-Vegetation blüht in dieser Jahreszeit, sodass Wanderer und Naturliebhaber eine bunte Landschaft voller Blüten genießen können. Außerdem ist dies eine gute Zeit für Whale Watching, da die südlichen Glattwale bis in den November entlang der Küste zu sehen sind.
Der Sommer von Dezember bis Februar ist die beliebteste Reisezeit, da es mit Temperaturen zwischen 20 und 30 °C warm und sonnig ist. Die Tage sind länger, was mehr Zeit für Wanderungen und das Erkunden der Umgebung bietet. Allerdings kann es am Kap in den Hochsommermonaten recht windig sein. Und es ist voller als in den anderen Jahreszeiten, da viele Touristen unterwegs sind.
Aber auch der südafrikanische Herbst oder Winter sind durchaus reizvoll. Dann sind deutlich weniger Besucher zugegen und du kannst die Landschaft noch mehr genießen. Im Winter kann es sehr regnerisch und windig sein, aber das raue Wetter passt ja eigentlich auch perfekt zu einer solchen Landschaft. Im Winter von Juli bis August beginnt außerdem die Walsaison und mit Glück siehst du eine Mutter mit ihrem Jungtier.
Eintrittspreise und Öffnungszeiten
Für den Eintritt in den Nationalpark fällt eine Gebühr in Höhe von 400 ZAR (ca. 20 EUR) für Erwachsene und 200 ZAR (ca. 10 EUR) für Kinder bis 11 Jahre an. Von Oktober bis März ist der Table Mountain Nationalpark von 6 bis 18 Uhr zugänglich, zwischen April und September lediglich von 7 bis 17 Uhr. Bitte prüfe Öffnungszeiten und Eintrittspreise vor deiner Fahrt an das Kap noch mal auf den Seiten von SANParks.
Anfahrt zum Kap der Guten Hoffnung
Öffentliche Verkehrsmittel gibt es zum Table Mountain Nationalpark nicht. Es gibt daher nur zwei Möglichkeit, dorthin zu kommen: Entweder mit dem Auto, ob das eigene oder ein Uber/Taxi oder ein organisierter Transfer in Form einer geführten Tour.
Je nach Verkehr und Startpunkt dauert die Fahrt ab Kapstadt ungefähr 1,5 bis 2 Stunden. Die beliebteste Route führt dabei entlang der Atlantikküste, über den Chapman‘s Peak Drive und vorbei an der Pinguin-Kolonie an Boulders Beach. Wie du siehst, lässt sich der Ausflug zum Kap der Guten Hoffnung noch mit anderen tollen Sehenswürdigkeiten in und um Kapstadt verbinden. Prüfe allerdings vor der Fahrt, ob der Chapman‘s Peak Drive offen ist oder du eine andere Strecke wählen musst.
Unterkünfte am Kap
Am Kap der Guten Hoffnung selbst gibt es keine Unterkünfte. Weiter nördlich auf der Kap-Halbinsel gibt es hingegen viele Übernachtungsmöglichkeiten. Allerdings kannst du den Tagesausflug auch perfekt aus Kapstadt heraus machen, eine Unterkunft auf der Kap-Halbinsel ist dann nicht erforderlich.
Die Geschichte des Kaps der Guten Hoffnung
Die Geschichte des Kap der Guten Hoffnung ist eng mit den großen Entdeckungsreisen des 15. und 16. Jahrhunderts sowie dem Seehandel zwischen Europa und Asien verbunden. Erstmals wurde das Kap im Jahr 1488 vom portugiesischen Seefahrer Bartolomeu Dias auf seiner Suche nach einem Seeweg nach Indien entdeckt. Er nannte es „Cabo das Tormentas“, was übersetzt Kap der Stürme bedeutet. Dias wählte diesen Namen, da die Region für ihre gefährlichen Stürme und tückischen Gewässer bekannt war. Als der portugiesische König Johann II. jedoch von der Entdeckung erfuhr, taufte er das Kap in „Cabo da Boa Esperança“, Kap der Guten Hoffnung, um. Hintergedanke seiner Namensgebung war, dass das Passieren des Kaps die Hoffnung auf eine Seehandelsroute nach Indien weckte. Dias segelte nach der Umrundung des Kaps noch einige Tage weiter, bevor seine Mannschaft ihn zwang, nach Portugal zurückzukehren.
Einige Jahr später, im Jahr 1497, knüpfte ein weiterer portugiesischer Entdecker, Vasco da Gama, an Dias‘ Reise an, umsegelte das Kap und setzte seine Reise erfolgreich bis nach Indien fort. Die Entdeckung eines Seewegs von Europa nach Indien war revolutionär, da es den europäischen Handel mit Asien ermöglichte.
Während der napoleonischen Kriege übernahm Großbritannien die Kontrolle über das Kap, um es vor französischen Einflüssen zu schützen und seine eigene Handelsroute nach Indien zu sichern.